Blumengruß vom Altenhilfeverein
27.03.2020 Jeder Bewohner eines Pflegeheims hat jetzt ein flammendes Käthchen, eine robuste Pflanze mit farbiger Blüte.
Von Claudia Rindt
Kisten voller Blumenstöcke: Der Altenhilfeverein für hat für jeden Heimbewohner in Konstanz eine blühende Pflanze beschafft. Michael Angerer holt diese für die Häuser der Spitalstiftung ab. Bild: Claudia Rindt
Die Blüten leuchten in Rot, Gelb oder Rosa. Jeder der rund 600 Bewohner in Konstanzer Pflegeheimen hat einen farbigen Frühlingsgruß des Altenhilfevereins bekommen. Eine Pflanze der Sorte flammendes Käthchen (botanischer Name Kalanchoe).
Der Altenhilfeverein will Heimbewohner aufmuntern, die wegen der Infektionsgefahren durch das Coronavirus derzeit keinen Besuch empfangen dürfen. „Wir wollen zeigen, dass wir die Bewohner nicht vergessen und mit ihnen mitfühlen“, sagt die Vorsitzende Luise Mitsch. „Wir hoffen, dass die Blumen ein bisschen Freude machen.“ In jedem Topf steckt ein Gruß des Altenhilfevereins, der die Aktion aus Spenden finanziert.
Sie bedaure sehr, dass wegen des Infektionsschutzes gerade alle mal- und musiktherapeutischen Angebote in den Heimen brach liegen, die der Altenhilfeverein ermögliche, sagt Luise Mitsch. Auch Aktionen wie das Stecken von Frühlingsblumen mit Beteiligung engagierter Bürger seien abgesagt. Die jetzt verteilten Pflanzen sollen über die Zeit ohne die Besucher hinwegtrösten, und den Senioren deutlich machen, dass sie nicht vergessen sind. Bis auf ein Heim, hätten alle die Blumenaktion begrüßt, und eigene Mitarbeiter zum Abholen und Verteilen geschickt, sagt Luise Mitsch.
Auch Häuser der Spitalstiftung, machten sich Gedanken, wie sie mit der besonderen Lage umgehen, und den älteren Menschen trotz des Besuchsverbots eine schöne Zeit bereiten könnten, sagt Sprecherin Rebecca Koellner auf Nachfragen. Unter anderem sei geplant, die Video-Kommunikation mit Verwandten zu ermöglichen, zudem seien Überraschungspakete in Vorbereitung. Das evangelische Margarete-Blarer-Haus hatte erst kürzlich dazu aufgerufen, den Bewohnern persönliche Grüße über Briefe, Mails und Bilder zu senden.
Vom Konstanzer Altenhilfeverein sind auch 110 Helfer in den Haushalten von 220 Senioren im Einsatz. Dieser Dienst gehe weiter, immer vorausgesetzt, dass dies der Betreute auch wünsche, sagt die Einsatzleiterin Christine Kaschura. Einige hätten jetzt lieber abgesagt, andere wünschten weiter die Unterstützung. Die Helfer hielten Abstand und achteten penibel auf Hygiene. Manche Senioren seien nicht nur wegen der Hilfen im Haushalt froh, wenn einer ins Haus komme. Für sie sei auch die Ansprache wichtig.